Klaus D. Fahlbusch

“Seconds of My Life” – Street Photography

Klaus D. Fahlbusch hat die moderne Welt gesehen. Zirka 90 Länder bereiste er, um Sekunden zu erhaschen, die sich zu Zeitgeschichte verdichten. Alle diese Aufnahmen entstanden in den letzten 10 Jahren, und trotzdem erinnern etliche seiner Schwarzweißbilder an Altmeister dieses Genres wie Henri Cartier-Bresson.

Fahlbuschs Ausstellung „Seconds of my Life“, die vom 23. September bis 23. November 2016 in der Fotogalerie Potsdam zu sehen war, belegt das Phänomen, dass es guten Fotografen möglich ist, selbst flüchtigsten Momenten Dauer und Wahrhaftigkeit zu verschaffen. Da hebt eine in schwarzes Tuch eingesperrte Muslima ihr Handy an den Sehschlitz hoch und es wirkt, als wolle sie ein Selfi machen. Diese Komik aber wandelt sich beim Betrachter schnell in Fassungslosigkeit, ähnlich wie bei dem Juden, der, betend an die Klagemauer gedrückt, einen Anruf annimmt.

Fahlbusch sucht aber nicht nur nach lautem Aufsehen, sondern er hat auch ein Auge für leisen Hintersinn. An einer in Rot getauchten riesigen Werbetafel, auf der eine laszive asiatische Schönheit im roten Kleidchen mit dem Slogan „Red Sexy“ wirbt, laufen eine Handvoll Mönche in roten Kutten vorbei. Neben diesen geräuschvoll surrealen Momenten komponiert er immer wieder hochästhetische Bilder voller stummer, fast mystischer Ahnungen. Auf einem aus Schlamm und Pfützen bestehendem Sandweg wandert ein Knabe dem Horizont entgegen. Dieses Bild vom ländlichen Madagaskar und dem kleinen Jungen inmitten der mächtigen Baobab-Baumriesen rührt am Innersten der Seele und lässt vor allem Demut zurück. (Lothar Krone)

Weitere Bilder des Fotokünstlers finden Sie unter:
www.fahlbusch.com

Presse:
http://www.pnn.de/potsdam-kultur/1116227/