Jan Oelker
Im Winter 1992, unmittelbar nach dem Zerfall der Sowjetunion, fand im unwegsamen Norden Kamtschatkas bis in das südliche Tschukotka das Schlittenhunderennen Beringia statt. Fünf Gespanne kämpften sich über die gesamte Distanz von 2.044 Kilometern und bestritten so das bis heute längste Schlittenhunderennen der Welt. Nah am klassischen olympischen Gedanken, wo die Teilnahme mehr zählt als der Sieg, war das Rennen in erster Linie für die Bewohner der Dörfer entlang der Strecke organisiert. Die Zieleinläufe in den Etappen wurden oft zu Volksfesten. Jan Oelker, der das Schlittenhunderennen als Fotograf begleitete, fokussiert sich in seiner Ausstellung auf die Bewohner und ihren Alltag in dieser abgelegenen Region an der fernöstlichen Peripherie Russlands. Jan Oelker, Jahrgang 1960, arbeitete als Diplom-Ingenieur bis er 1991 in die Selbstständigkeit als Fotojournalist wechselte. Schwerpunktthemen sind das Verhältnis von Mensch und Umwelt, besonders die Entwicklung der Windenergie, sowie die Reisefotografie. Jan Oelker reiste auf vier Kontinenten, findet seine wichtigsten Reiseziele jedoch immer wieder im Osten. Seit Mitte der 1980er-Jahre besuche er über 25 Mal die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Dabei interessiert ihn besonders, wie sich die Transformation dieser Gesellschaften auf den Alltag der Menschen auswirkt und wie diese die Emanzipation vom Erbe der Sowjetunion meistern. Weitere Bilder des Fotojournalisten finden Sie unter: |